Ob es um die Bekämpfung der internationalen Kriminalität, Gesundheitskrisen oder Nahrungsmittelsicherheit geht, die Benelux-Länder arbeiten intensiv zusammen, um die Sicherheit ihrer Bürger zu verbessern.
Die Gewährleistung der Sicherheit ihrer Bürger ist für die Benelux-Union ein wichtiges Aufgabenfeld, das diverse Aspekte, Aktivitäten und Akteure umfasst.
Der Benelux-Polizeivertrag, den Belgien, die Niederlande und Luxemburg 2018 in Brüssel unterzeichneten, ist ein wichtiger Beitrag zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit in unseren Ländern. Dieses in der EU einzigartige Abkommen umfasst :
Die Bekämpfung des Drogenhandels ist ein weiteres wichtiges Element der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit zwischen den Benelux-Ländern. Laufende Projekte umfassen :
Die Benelux-Länder arbeiten im Bereich der Straßenverkehrssicherheit eng zusammen. So führen beispielsweise belgische, niederländische und luxemburgische Polizeieinheiten auf Grundlage des Lütticher Übereinkommens von 2014 gemeinsame Kontrollen von Lastkraftwagen und Bussen durch. Neben einer einheitlichen Überwachung des Straßenverkehrs und Kosteneinsparung trägt dies zu einem fairen Wettbewerb zwischen den Verkehrsunternehmen, angemessenen Arbeitsbedingungen für die Fahrer und einer erhöhten Verkehrssicherheit bei. Unsere drei Länder sind in dieser Hinsicht Vorreiter in der Europäischen Union.
Auch Nahrungsmittel sind ein sensibles Sicherheitsthema. Aus diesem Grund haben die Benelux-Länder die Nahrungsmittelsicherheit in ihre gemeinsame Agenda und ihren Mehrjahresplan (2021-2024) aufgenommen. Eine engere Zusammenarbeit in diesem Bereich wird es uns ermöglichen, die Gesundheit der Verbraucher besser zu schützen. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, Krisen weitestmöglich zu verhindern und auftretenden Krisen professionell entgegenzuwirken.
Der gemeinsame Ansatz für die Nahrungsmittelsicherheit konzentriert sich insbesondere auf folgende Punkte :
Die Corona-Pandemie hat unser Leben auf allen Ebenen tiefgreifend verändert. Neue große Epidemien können nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sind gemeinsame präventive Maßnahmen unserer Länder vonnöten.
Eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Pandemien und anderen gesundheitlichen Herausforderungen kann durch folgende Maßnahmen gewährleistet werden:
Die Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, wie unberechenbar Krisen sein können. Sie zeigte aber auch die positiven Auswirkungen der engen Zusammenarbeit zwischen den drei Benelux-Ländern.
COVID-19 ist nur eines von vielen möglichen Szenarien. Die Zusammenarbeit zwischen den Benelux-Krisenzentren ist angesichts der zahlreichen potenziellen Risiken in allen Bereichen von wesentlicher Bedeutung. Daher sind Krisenprävention und Krisenmanagement zu Eckpfeilern der gemeinsamen Aktivitäten der Benelux-Länder geworden. Das Hauptziel besteht darin, gemeinsam die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen zu stärken und menschliche, soziale und ökologische Schäden so weit wie möglich auszuschließen.
Um auf mögliche Krisenszenarien bestmöglich vorbereitet zu sein, haben die Benelux-Länder zusammen mit dem benachbarten Nordrhein-Westfalen eine gemeinsame Bestandsaufnahme durchgeführt. Dazu gehörten beispielsweise chemische Gefahren an der Grenze und Unterbrechungen der Energieversorgung.
Mit demselben Ziel wurde im Mai 2022 das Projekt „Blackout 22“ unter Beteiligung der Mitglieder des Pentalateralen Energieforums (Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Deutschland, Österreich und Schweiz) durchgeführt. Bei dieser regionalen Übung ging es darum, die Wirksamkeit von Mechanismen für den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zur Vermeidung einer Stromkrise zu testen.
Die tragischen Überschwemmungen von 2021 und die extrem trockenen Sommer der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Klimawandel auch die Benelux-Länder nicht verschont. Deshalb setzt sich die Benelux-Union auch für eine intensive grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein. Wichtige Aspekte hierbei sind :