Sicherheit
13 Mai. 2025
Künstliche Intelligenz kann in Krisenzeiten von Vorteil sein, birgt aber auch Risiken. Dies war eines der Themen des Benelux-Treffens zum Thema Krisenkommunikation, an dem in diesem Jahr erstmals auch Partner aus Finnland, Schweden und dem Nordischen Rat teilnahmen. Im Schloss Senningen in Luxemburg befassten sich die Teilnehmer mit einer zentralen Frage: Wie können wir unsere Gesellschaften widerstandsfähiger gegenüber Krisenszenarien machen?
Unter dem Vorsitz Luxemburgs, vertreten durch Guy Bley, Hohen Kommissar für nationale Sicherheit, diskutierten Experten und politische Entscheidungsträger vier große Themen: die Rolle der KI, klare Risikokommunikation, Bildung junger Menschen und Bürgermobilisierung.
KI: ein mächtiges, aber nicht ungefährliches Werkzeug
KI kann das Krisenmanagement erheblich verbessern: schnellere Warnmeldungen, bessere Vorhersagen, mehrsprachige Kommunikation. Doch laut Professor Georg Mein (Universität Luxemburg) ist Vorsicht geboten. Deepfakes, Cyberangriffe und der Missbrauch von KI können Verwirrung stiften. Er plädiert für einen ethischen Rahmen, mehr Transparenz und die Schaffung von Spezialeinheiten für das digitale Krisenmanagement.
Klar informieren, ohne Panik zu schüren
Die schwedischen und finnischen Referenten betonten die Bedeutung einer offenen und verständlichen Kommunikation, insbesondere gegenüber jungen Menschen, Neuankömmlingen und schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen. Ziel ist es, effektiv zu informieren, ohne zu beunruhigen, und so Vertrauen und Vorbereitung zu stärken.
Junge Menschen einbeziehen heißt in die Zukunft investieren
In Luxemburg wurde das Projekt CLICK vorgestellt. Es bietet Jugendlichen im Alter von 11 bis 18 Jahren die Möglichkeit, in spielerischen und interaktiven Modulen den Umgang mit Klimarisiken, Erste Hilfe und Notfallsituationen zu erlernen. Der offizielle Start ist für 2026 geplant.
In Krisenzeiten zählt jeder Bürger
Resilienz beginnt nicht beim Staat, sondern bei der Bevölkerung. In Finnland wird jeder Bürger aufgefordert, ein Notfallset für 72 Stunden zu besitzen. Auch die Benelux-Staaten engagieren sich in dieser Richtung und legen den Schwerpunkt auf die Vorbereitung auf lokaler Ebene.
„Eine Gesellschaft ist nur dann wirklich widerstandsfähig, wenn ihre Bürger gut informiert, engagiert und vorbereitet sind“, erklärte Yves Stevens, Vorsitzender der Benelux-Arbeitsgruppe für Krisenkommunikation.
Die Erkenntnisse aus diesem Treffen werden in die künftige Politik der Benelux-Staaten und ihrer nordischen Partner einfließen. Eines ist sicher: Die Vorbereitung auf Krisen ist eine gemeinsame Verantwortung.