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40 Jahre Schengen – Die Benelux-Staaten als Wiege und Motor der europäischen Zusammenarbeit

19 Juni. 2025

Heute feiert Europa den 40. Jahrestag der Unterzeichnung des Schengener Abkommens, einem historischen Meilenstein, der den freien Personenverkehr innerhalb der Europäischen Union symbolisiert. Was am 14. Juni 1985 am Ufer der Mosel im luxemburgischen Dorf Schengen begann, ist zu einer der konkretesten Errungenschaften der europäischen Integration geworden. Die Benelux-Staaten – Belgien, Niederlande und Luxemburg – spielten in diesem Prozess eine wesentliche Rolle und sind auch heute noch vom gleichen Geist der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geprägt.

Die Benelux-Union als Testfeld für Schengen

Mit ihren ersten Verträgen und ihrer intensiven Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich diente die Benelux-Union als Vorbild für das spätere Schengener Abkommen. Bereits 1958 begannen die drei Länder mit ihrer Integration, die durch das Benelux-Abkommen über den freien Personenverkehr von 1960 vertieft wurde. Dies ermöglichte eine schrittweise Öffnung der Grenzen in der Region und förderte den freien Personen-, Waren-, Kapital- und Dienstleistungsverkehr. Diese frühzeitige Erfahrung, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhte, verschaffte den Benelux-Ländern die nötige Autorität und Legitimität, um die Schengen-Initiative voranzutreiben.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass das ursprüngliche Schengener Abkommen am 14. Juni 1985 an Bord eines Schiffes auf der Mosel von den Benelux-Ländern sowie Frankreich und Deutschland unterzeichnet wurde. Die symbolische Kraft dieses Ortes unterstrich das europäische Bestreben, physische Grenzen zu überwinden, um den Austausch zwischen den Menschen zu erleichtern. Dieses Abkommen legte den Grundstein für die spätere Abschaffung der Kontrollen an den Binnengrenzen, die 1995 umgesetzt wurde.

Die Benelux-Union heute: Wegbereiter für eine pragmatische Zusammenarbeit

Vierzig Jahre später spiegelt die Zusammenarbeit der Benelux-Staaten die Grundwerte des Schengener Abkommens wider. Die drei Länder setzen ihre Zusammenarbeit in einem praktischen und konstruktiven Geist fort und entwickeln Projekte in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft und Nachhaltigkeit. In einem sich ständig wandelnden Umfeld bleibt diese regionale Zusammenarbeit eine Quelle der Inspiration für die europäische Politik und zeigt den Mehrwert konkreter und an die lokalen Gegebenheiten angepasster Initiativen.

Eine zukunftsorientierte Benelux-Zusammenarbeit

Was vor vierzig Jahren als pragmatisches Projekt zwischen fünf Ländern begann, lebt heute in einem viel größeren europäischen Raum weiter. Der in Schengen entstandene Geist – gegründet auf Vertrauen, Dialog und der Suche nach gemeinsamen Lösungen – ist in der Benelux-Zusammenarbeit nach wie vor lebendig. Diese Region zeigt, dass die europäische Integration kein statischer Zustand ist, sondern ein sich ständig weiterentwickelnder Prozess, der von den Bedürfnissen der Bürger geleitet wird. Die Zukunft von Schengen ist ohne diesen Pioniergeist, den die Benelux-Länder seit über achtzig Jahren verkörpern, nicht vorstellbar.

© SIP / Claude Piscitelli